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Unfallversicherung nicht genutzt – Beitragsrückgewähr ist Unsinn

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Die Krux an Versicherungen ist ja: Man weiß nicht, ob man sie brauchen wird. Wenn nicht, sind die Einzahlungen für die Katz. Es gibt Tarife, bei denen man am Ende der Laufzeit sein Geld wieder zurückbekommen soll. Clever sind sie nicht.

Eine Unfallversicherung kann eine sinnvolle Investition sein. Die meisten Kunden müssen sie freilich nie in Anspruch nehmen, zu ihrem eigenen Glück. Die Beiträge sind dann natürlich trotzdem weg, so will es das Versicherungsprinzip. Wer sich umsieht, wird auf dem Markt aber auch Policen mit Beitragsrückgewähr (UBR) finden. Das „Öko-Test“-Magazin hat sich die Angebote angesehen und rät: Finger weg! Wer bereits eine Police besitzt, sollte demnach sehen, dass er sie los wird oder zumindest beitragsfrei stellt.

Die Unfallversicherung mit Beitragsrückgewähr funktioniert nach dem gleichen Prinzip wie die Kapitallebensversicherung: Ein kleiner Teil des Beitrags fließt in eine Unfallversicherung. Der größere Teil wird angelegt und verzinst. Am Ende erhält man eine garantierte Kapitalauszahlung und gegebenenfalls noch eine Überschussbeteiligung. Der Begriff „Beitragsrückgewähr“ ist also eigentlich irreführend, schließlich bekommt man nicht die Versicherungsbeiträge wieder zurück, sondern den verzinsten Sparanteil.

„Öko-Test“ hat nun 18 Tarife von sechs Anbietern mit laufender oder einmaliger Zahlung untersucht und ermittelt, mit welcher Verzinsung die Kunden für ihr Sparkapital rechnen können. Die Versicherer nannten dafür die garantierte und die prognostizierte Kapitalauszahlung. Weil nicht klar ist, welcher Teil des Beitrags letztlich in den Unfallschutz fließt, hat das Magazin einfach vergleichbare Unfalltarife zugrunde gelegt, jeweils einen teuren und einen günstigen. Geht man von einem teuren Unfallschutz aus, fällt die Rendite höher aus. Die Auszahlung wird schließlich mit einem geringeren Sparanteil erzielt.

Negativrendite möglich

Das Ergebnis der Analyse ist eindeutig: Die Unfallversicherung mit Sparvertrag lohnt sich nicht. Selbst wenn sie von einer teuren Unfallversicherung ausgingen, kamen die Tester bei monatlicher Zahlung bestenfalls auf eine Renditegarantie von 0,76 Prozent beim UBR Plus Tarif der Versicherungskammer Bayern. In vielen Fällen war die garantierte Beitragsrendite sogar negativ. Bei der Unfall comfort der R+V kamen minus 0,67 Prozent heraus, noch größer war der Verlust mit minus 1,32 Prozent beim der UBR Flexi Plus der Allianz.

Zur garantierten Rendite kommen noch die Überschüsse. Die sind allerdings unsicher. Im Allianz-Tarif käme man mit der prognostizierten Überschussbeteiligung auf eine Beitragsrendite von 0,33 Prozent. Bei der Versicherungskammer Bayern wären es immerhin 1,89 Prozent. Besser sind die Aussichten bei Unfallversicherungen gegen Einmalbetrag. Hier reichen die prognostizierten Beitragsrenditen von 1,58 Prozent bis 2,93 Prozent – wie gesagt, unverbindlich und nur für das Sparkapital, nicht für den Gesamtbeitrag. In der Vergangenheit, so zeigt der „Öko-Test“-Vergleich, hätte man mit einer Anlage in durchschnittliche verzinste Sparbriefe deutlich besser abgeschnitten. Selbst wenn man den Sparanteil statt in die Versicherung in ein Tagesgeldkonto investiert hätte, wäre die Rendite nicht schlechter gewesen. Dafür sei das Geld dort ständig verfügbar.

Noten haben die Ökotester diesmal gar nicht verteilt – die seien ohnehin bestenfalls „mangelhaft“ ausgefallen. Wer noch einen UBR-Vertrag hat, der sollte ihn nach Möglichkeit kündigen oder beitragsfrei stellen, rät das Magazin und bestätigt damit den Bund der Versicherten und andere Verbraucherorganisationen. Ein solcher Schritt entlastet auf jeden Fall das Portemonnaie: Während normale Unfallversicherungen schon ab rund 15 Euro im Monat zu haben sind, muss man für eine Versicherung mit Beitragsrückgewähr mindestens das  Vier- oder Fünffache kalkulieren. Statt darauf zu bauen, einen Teil des Geldes schlecht verzinst zurückzubekommen, sollte man sich besser selbst um die Auszahlung kümmern.

Quelle: n-tv.de , ino